Theater Narrenschiff

Jane Csepi

15 Jahre - 15 Fragen . Das tn-Ensemble interviewt sich

Judith Binias hat unser neues Ensemblemitglied Jane Csepi für euch interviewt. Jane hat den ersten Kontakt mit dem tn durch die Musicalproduktion ROMEO & JULIA vom Projekt Freie Wildbahn. In der letzten Spielzeit debütierte sie als Peggy in RUNNIN`WILD auf unserer Bühne und ist seit dieser Spielzeit festes Mitglied im tn-Ensemble.

Jane Csepi . Ensemblemitglied seit 2017

"Es sollte für Kunst keine Grenzen geben."

Judith: Liebe Jane, ich freue mich, dir ein paar Fragen stellen zu dürfen! Du bist ja noch recht neu bei uns und daher finde ich es toll, mehr über dich zu erfahren. Wie hat bei dir überhaupt alles angefangen? Das erste Mal hast du mit André bei dem Projekt Freie.Wildbahn gearbeitet; hast du vorher schon Theater gespielt?

Jane: Richtig, das erste Mal war ich bei „Romeo & Julia“ mit dabei. Vorher habe ich nur im Literaturkurs in „Die Welle“ mitgespielt.

Judith: Was war das für dich für eine Erfahrung mit der Bühne?

Jane: Wenn man sich schon lange gewünscht hat, mal auf einer „richtigen“ Bühne stehen zu können, unglaublich!

Judith: Seit dieser Spielzeit bist du festes Ensemblemitglied und wir sehen dich als nächstes in A CHRISTMAS CAROL. In der letzten Spielzeit hast du erstmals in „Runnin´Wild“ mit dem tn-Ensemble gespielt. Was war dein erster Eindruck bei der ersten Probe? Kannst du dich daran erinnern?

Jane: Ich weiß es noch ganz genau. Ich war super nervös. Als ich die anderen bei der Probe gesehen habe, dachte ich erst: „Jane, am besten gehst du jetzt ganz unauffällig nach Hause.“

Judith: Trotzdem bist du geblieben, was mich sehr freut! Was macht das tn für dich so besonders, dass du dir auch neben deinem Job die Zeit nimmst, intensiv zu proben und auch deine Urlaubstage für Endprobenphasen nutzt?

Jane: Es ist ein Ort, an dem Wünsche in Erfüllung gehen. Ich habe mich selbst noch einmal neu kennengelernt und fühle mich mehr als wohl im tn.

Judith: Du tanzt ja nun auch viel auf der Bühne und singst mittlerweile auch. Hast du damit vorher schon Erfahrungen gesammelt?

Jane: Ja, ich habe vorher Ballett getanzt. An das Singen vor Publikum musste ich mich erst gewöhnen und mich überwinden. Aber mittlerweile fällt es mir leichter.

Judith: Wie gehst du mit der Aufregung vor einer Aufführung um? Oder spürst du sie gar nicht so stark?

Jane: Die Aufregung kommt bei mir schon zwei Wochen vor der Premiere! Ich werde innerlich unruhig und nervös. Am Tag der Premiere ist mir ziemlich übel. Das verfliegt aber bei dem ersten Ton, den ich auf der Bühne von mir gebe.

Judith: Welches Stück mochtest du bisher am liebsten im tn?

Jane: Jedes Stück ist besonders. Da kann ich mich nicht entscheiden.

Judith: Als Darsteller auf der Bühne , erlebst du ja die Vorstellung sehr emotional, je nach dem was die Rolle von dir verlangt. Hast du auch mal als Zuschauer einen sehr emotionalen Moment
im Theater erfahren, der dir in Erinnerung geblieben ist?

Jane: Ja, den hatte ich bei dem Stück „Ein Blick von der Brücke“! Da hab ich eine sehr enge Bindung zu allen Charakteren aufgebaut und habe dann sehr mit den Figuren mitgelitten, weil ich so tief im Stück war. Am Ende war ich sehr ergriffen und habe nur geheult.

Judith: Hättest du eine Wunschrolle, die du gerne einmal spielen würdest?

Jane: Genre mal was Böses.

Judith: Wie bereitest du dich auf Rollen vor? Hast du da bestimmte Inspirationsquellen?

Jane: Ich lese mir den Text immer wieder durch und versuche mich hineinzuversetzen. Vor allem in die Zeit, in der das Stück spielt. Zum Beispiel welche Ängste und Gedanken zur Zeit, in der das Stück spielt, aktuell waren und dergleichen.

Judith: Gibt es eine Sparte in der Theaterwelt, die dich neben dem Spiel noch interessiert? 

Jane: Ich liebe Kleidung; auch durch meinen Job. Die Sparte Kostümbild reizt mich daher sehr! Durch ein Kostüm schafft man es, aus jedem einen neuen Menschen zu machen. 

Judith: Hat dich das Theaterspielen verändert?

Jane: Schon, ja. Ich bin zufriedener und ein bisschen angekommen. Jetzt ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. :-)

Judith: Das Thema Kunst und Kultur wird immer wieder kontrovers diskutiert. Wie stehst du zu der Rolle der Kunst in der heutigen Gesellschaft und wo siehst du ihre Möglichkeiten und Grenzen?

Jane: Es sollte für Kunst keine Grenzen geben. Es ist für jeden Menschen ein Mittel, sich selbst zu verwirklichen und Gefühle auszuleben und zu erfahren. Man kann aber mit Hilfe der Kunst über Grenzen hinausschauen.

Judith: Was sind deine Pläne im tn für die nächsten 15 Jahre? 

Jane: Na, in so vielen Stücken wie möglich mitzuspielen!

Judith: Gibt es ein Zitat aus einem Theaterstück, das dich besonders berührt hat?

Jane: Ja, aus „Ein Blick von der Brücke“: „Manchmal, da liebt man zu viel“.

Interview, Sommer 2017